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Digitalisierung

Digitalisierung analoger Negative

Nach der Belichtung und Entwicklung der Filme stellt sich natürlich die Frage, wie bringe ich die Negative in möglichst guter Qualität auf den PC zur digitalen Weiterverarbeitung. Das erneute Einrichten einer Positiv-Dunkelkammer mit Vergrösserer etc. kommt nicht mehr in Frage.

Grundsätzlich stehen zwei Verfahren zur Verfügung:

  • Scannen mit einem Film- oder Flachbettscanner mit Durchlichteinheit
  • Abfotografieren der Negative mit einer Kamera im Durchlicht

Ich besitze zwar einen einfachen Flachbettscanner mit Durchlicht (Canon 8800F), welcher für Bildschirmpräsentationen brauchbare Resultate liefert – aber nicht mehr. Ein spezieller Filmscanner für das Mittelformat würde hohe Qualität liefern, ist aber zu teuer und kommt für die wenigen Fälle nicht in Frage.

Aber ich besitze ja eine Vollformat Kamera (Nikon D800) und ein spezielles Makroobjektiv (Nikkor Micro 2.8/105 mm). Diese Kombination liefert im Makrobereich hervorragende Resultate. Der Sensor der D800 hat eine Auflösung von 36 Mpx. Damit komme ich bei sorgfältiger Handhabung in den Bereich eines sehr guten Filmscanners.

Reproduktionseinrichtung

Nun geht es darum, eine Reproduktionseinrichtung zu bauen, welche ein effizientes und präzises Arbeiten erlaubt. Ich möchte keine Zeit verlieren mit dem mühsamen Digitalisieren von Negativen, das ist eine nicht sehr kreative aber trotzdem notwendige Arbeit.

Ich besitze noch von früher meinen Schwarzweiss-Vergrösserungsapparat und ein grosses, gleichmässig leuchtendes Leuchtpult sowie einen alten Stativkopf, welcher zum Fotografieren nicht mehr taugt.

Ich montiere den Kopf des Vergrösserers ab und befestige an dessen Stelle den Stativkopf für die Aufnahme der Kamera. Das Ganze lässt sich in der Höhe präzise einstellen um den Abbildungsmassstab zu wählen. Mit dem Stativkopf lässt sich die Kamera präzise senkrecht ausrichten (Spiegelmethode).

Das grosse Leuchtpult wird zur Streulicht-Verhinderung bis auf den relevanten Bildausschnitt abgedeckt. Den Negativstreifen spanne ich in den Negativhalter meines Flachbettscanners ein und kann dann diesen entlang einer Führung aus Karton seitlich verschieben.

Kamera zur Reproduktion
Kamera zur Reproduktion
Stativkopf
Stativkopf
Stativkopf
Stativkopf
Reproduktionseinrichtung
Reproduktionseinrichtung

Kameraeinstellungen

Die Kamera wird mit Hilfe eines Spiegels und Life-View genau senkrecht über das Negativ ausgerichtet. Ich wähle das RAW-Format um möglichst unveränderte Kopien zu erhalten. Die Fokussierung erfolgt mit dem Life-View Autofokus (dieser ist präziser als der Phasen-AF) oder zur Nachkontrolle auch manuell. Als ISO-Einstellung wähle ich die Basis-ISO des Sensors: ISO 100 sowie Blende 8 für die bestmöglich Abbildungsleistung des Objektivs und einer genügend grossen Schärfentiefe. Die Verschlusszeit ergibt sich aus der Helligkeit des Leuchtpultes. Sie beträgt ca. 1/50 Sekunde. Die Auslösung erfolgt selbstverständlich erschütterungsfrei mit Fernauslöser; im Life-View Modus ist der Spiegel ja bereits hochgeklappt.

Das Scannen eines Film benötigt inkl. Einrichtung etwa 15 Minuten. Die Resultate sind wiederholbar ausgezeichnet und bestens geeignet für die Weiterverarbeitung in Lightroom und Photoshop.

Masternegativ
Masternegativ
Masternegativ

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