Kloster Wettingen

Geschichte

Das Zisterzienserkloster Wettingen wurde im Jahr 1227 gegründet und erbaut. Aus der Abtei Salem bei Überlingen wurden 12 Mönche losgeschickt und mit dem Bau des Klosters Wettingen beauftragt. Dieses konnte 1256 eingeweiht werden. 1507 brannte das Kloster bis auf die Grundmauern nieder. Der Wiederaufbau mit Unterstützung der eidgenössischen Orte konnte aber bereits 1517 abgeschlossen werden.

J. J. Hofer nach H. Zollinger, Kloster Wettingen, Chromolithographie, ab 1858
J. J. Hofer nach H. Zollinger, Kloster Wettingen, Chromolithographie, ab 1858
Kloster Wettingen 1227
Kloster Wettingen 1227

Eine zweite grosse Blüte erreichte das Kloster unter Abt Peter Schmid II, der der Abtei von 1594 bis 1633 vorstand. Sein Wappen – ein Hammer über einem Dreiberg zwischen Lilien – bezeugt an vielen Orten der Klosteranlage sein Wirken. Schmid veranlasste zahlreiche bauliche Veränderungen und Erweiterungen – so den Einbau des Chorgestühls – welche dem Kloster Wettingen bis heute eine grosse kulturgeschichtliche Bedeutung verleihen.

Alle aargauischen Klöster wurden im Jahre 1841 durch einen grossrätlichen Beschluss aufgelöst. Die heimatlos gewordenen Mönche aus Wettingen siedelten nach Mehrerau (bei Bregenz) über, wo die Zisterziensergemeinschaft heute noch lebt.

Klosterkirche

Klosterkirche Wettingen

Die ersten Mönche aus Salem begannen gleich nach der Stiftung des Klosters durch Heinrich von Rapperswil 1227 mit dem Bau ihrer Kirche. Bereits 1256 wurde sie geweiht. Sie zählt unter den früh- und hochmittelalterlichen Klosterkirchen der Schweiz zu den wenigen Beispielen, die ihre originale Bausubstanz erhalten haben. Obschon auch die Kirche von dem Grossbrand im Kloster um 1507 nicht verschont blieb und erhebliche Schäden erlitt, stehen die Umfassungsmauern noch heute fast vollständig aufrecht.

Die Kirche war vom späten 16. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert zahlreichen Umbauten und Renovationen unterworfen. Unter Abt Peter Schmid erhielt die Kirche Anfang 17. Jahrhundert eine neue Innenrenovation und der Konversenchor im Westen wurde für die Bevölkerung geöffnet. Eine weitere Neuausstattung erfuhr die Kirche unter Abt Peter Kälin Mitte des 18. Jahrhunderts und noch einmal kurz vor der Aufhebung der Klöster in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts schliesslich fand die letzte durchgreifende Innenrenovation der Kirche statt.

Klosterkirche Wettingen
Klosterkirche Wettingen
Klosterkirche Wettingen

Kreuzgang

Der gut erhaltene Kreuzgang mit seinen romanischen (Nordseite) und gotischen Masswerken gibt einen guten Eindruck von der einstigen klösterlichen Stille, welche das Leben in diesen Mauern prägte. Ein Raum der Meditation der gleichzeitig eine Verbindungsfunktion hatt zwischen der Klosterkirche und den angrenzenden Konventsgebäuden.

Besonders wertvoll ist der Glasscheibenzyklus im Kreuzgang. Private Stifter, befreundete Klöster aber auch die eidgenössichen Kantone haben dem Kloster diese bedeutenden Kabinettscheiben gestiftet. Die frühesten Zeugnisse stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Kloster Wettingen Kreuzgang
Kloster Wettingen Kreuzgang
Kloster Wettingen Kreuzgang
Kloster Wettingen Kreuzgang
Kloster Wettingen Innenhof

Innenhof

Im stillen Innenhof mit seinem schönen Brunnen finden sich die Wappen des bedeutenden Abtes Peter Schmid II, der der Abtei von 1594 bis 1633 vorstand. Sein Wappen – ein Hammer über einem Dreiberg zwischen Lilien – bezeugt an vielen Orten der Klosteranlage sein Wirken. Schmid veranlasste zahlreiche bauliche Veränderungen und Erweiterungen – so den Einbau des Chorgestühls – welche dem Kloster Wettingen bis heute eine grosse kulturgeschichtliche Bedeutung verleihen.

An den Wänden eingelassen sind die Wappen des Abtes Peter Schmid sowie des Zisterzienserbalkens und des Wappen des Klosters (Melusine, doppelschwänzige Sirene).

Kloster Wettingen Innenhof
Abtswappen mit dem Wappen der Zisterzienser
Abtswappen mit dem Wappen der Zisterzienser
Abtswappen und Melusine (doppelschwänzige Sirene)
Abtswappen und Melusine (doppelschwänzige Sirene)

Umgebung

Nicht weniger als vier verschiedene Gärten sind auf dem Klosterareal anzutreffen: der Konventgarten mit dem Klosterpark, der Abtgarten, der Medizinalgarten und der Kreuzganggarten. Jeder dieser Gärten wird als wertvolles kulturelles und ökologisches Erbe gepflegt und genutzt.

Kloster Wettingen Umgebung
Kloster Wettingen Umgebung
Kloster Wettingen Umgebung
Kloster Wettingen Umgebung

Gleich neben dem Kloster steht das angeblich älteste Gasthaus der Schweiz: Der «Gasthof Sternen». Er wurde kurz nach dem Bau des Klosters um 1256 eröffnet. Der Gasthof hat verschiedene Lokalitäten und ist ein beliebtes Event- und Speise-Restaurant. Zur Zeit meines Besuches ist es wegen der Corona-Krise allerdings geschlossen.

Kloster Wettingen, Gasthof Sternen
Kloster Wettingen, Gasthof Sternen

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Wettingen

https://www.klosterwettingen.ch/

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