Von Vík í Mýrdal zur Gletscherlagune Jökulsárlón
Die Nacht verbringen wir in Vík í Mýrdal, einem kleinen Dorf direkt an der Südküste. Das Hotel war klein und sauber, das Nachtessen ausgezeichnet.
Am nächsten Morgen geht es sofort zum Strand um die Felsen des Reynisdrangar von der anderen Seite zu besuchen. Der Strand besteht aus feinstem schwarzen Lavasand. Sieht auf den ersten Blick schmutzig aus, ist aber herrlich sauber und klar. Die Sicht ist beeindruckend.
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Vatnajökull machen wir mehrere Zwischenstopps bei lohnenden Fotomotiven und erhaschen einen ersten Blick auf den Nationalpark Vatnajökull, den grössten Gletscher Europas (ausserhalb des Polargebietes). Seine Fläche beträgt ca. 8’100 km2. Dies entspricht fast der doppelten Fläche des Kantons Bern. Sein Eisvolumen wir auf 3’000 km3 geschätzt, seine Eisdicke bis 900 m.
Gletscherlagune Jökulsárlón
Eine der ganz grossen Naturschauspiele in Island ist der Gletschersee Jökulsárlón. Er ist der tiefste und einer der grössten Seen Islands. (248 Meter tief und 18 km2 gross)
Bekannt ist der See durch seine treibenden Eisberge, welche sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ablösen und mit der Ebbe ins offene Meer hinaustreiben. Allerdings kehren sie mit der Flut grösstenteils wieder zurück in die Lagune. Ein eindrückliches Schauspiel.
Unsere Gruppe verbringt einige Stunden an diesem spannenden Ort um die Eindrücke von den verschiedensten Stellen einzufangen. Durch die ständige Bewegung der Eisberge in der Lagune verändern sich die Bildausschnitte laufend.
Selbstverständlich wandern wir am späten Abend auch zum Strand um die Ereignisse dort fotografisch festzuhalten.
Erstaunlicherweise entspringt dem scheinbar toten Lavasand überall wieder bescheidenes neues Leben. Faszinierend.
Die Dünung umspühlt liegengebliebene Eisblöcke, welche den Weg ins Wasser zurück nicht mehr schaffen. Zurück bleiben wunderbare, aber vergängliche Kunstwerke der Natur. Diese fotografisch festzuhalten in der Blauen Stunde ist eine richtige Herausforderung. Langzeitbelichtungen, verschiedenste Filter usw. und natürlich Stative werden eingesetzt.
Mit dem letzten Tageslicht nehmen wir tief beeindruckt Abschied von diesem einzigartigen Schauspiel und fahren zu unserer nächsten Unterkunft Richtung Hoefn, dem östlichsten Punkt unserer Fotoreise.
Allerdings müssen wir diese Nacht in einer Notunterkunft verbringen, da die geplante durch eine Fehlbuchung seitens der Hotelleitung schon belegt ist. Um diese Jahreszeit ist es fast unmöglich, eine Gruppenunterkunft zu bekommen, welche nicht schon viele Monate im voraus reserviert worden ist. Dank des Hotelmanagers finden wir trotzdem eine Art einfacher Jugendherberge mit Etagenbad, wo wir die Nacht – zusammen mit etwa 50 spanischen Jugendlichen – verbringen können. Es wird eine etwas unruhige Nacht.