Reisebericht
Autor: Mark Richli, Vice-Captain, Senioren Golfclub Lรคgern
Bereits zum vierten Mal ging die Herbstreise der GCL-Senioren in die norditalienischen Regionen Lombardeo und Piemont und auch zum vierten Mal diente die Villa Borghi im kleinen Dรถrfchen Varano Borghi als unser Ausgangspunkt mit idealer Lage nahe an der Regionengrenze, von wo aus wir alle Golfplรคtze gut erreichen konnten. Das Hotel ist in einer alten Fabrikantenvilla untergebracht, ergรคnzt durch einen Neubau mit Spa, zusรคtzlichen Zimmern und Frรผhstรผcksraum und durch ein zweites Restaurant, La Scuderia, im alten Pferdestall. Das Haupthaus bezauberte mich durch das opulente Dekor (aus dem 19. Jahrhundert) und durch die Patina – schon leise auf dem Weg in Richtung Zerfall …
Unser langjรคhriger Reisemarshall Toni Barletta hatte Herbstreise noch weitgehend vorgeplant; ich versuchte, in organisatorischen Belangen nicht gerade der Hirsch, in seine grossen Fussstapfen zu treten. Irgendwie ging am Ende alles auf.
Wie gewohnt reisten wir mit dem Privatauto an; einige in Fahrgemeinschaften und einer – unser sportlichster Kollege – mit dem Zug ins Tessin und von dort aus mit dem Velo nach Varano Borghi.
Das Grรผppchen war kleiner als รผblich; nur 11 Mitglieder nahmen die Strapazen auf sich, eine Woche lang nichts anderes zu tun als zu essen, zu trinken, zu plaudern – und dazwischen auch noch etwas Golf zu spielen.
Nach alter Gewohnheit begannen wir – nach einigen Bierchen – mit dem Begrรผssungsapรฉro in der Villa. Ich versuchte, meine Ansprache so kurz wie mรถglich zu halten, aber es war mir wichtig, die ganze Reise unserem so plรถtzlich verstorbenen lieben Kollegen Toni zu widmen. In den folgenden Tagen spielten wir viele schรถne Plรคtze, die die meisten von uns schon kannten: Bogogno-Conte, Varese, Golf des Iles Borromรฉes, Bogogna-Bonora und zum Abschluss noch einmal Varese mit dem traditionellen Turnier. Die Bedingungen waren vorzรผglich: viel Sonne, angenehme Temperaturen und keine Nรคsse. Nur an einem Tag pfiff uns ein kalter Wind auf den Hรผgeln รผber dem Lago Maggiore etwas gar grimmig um die Ohren.
Am spielfreien Tag machte ein Teil der Gruppe einen gemeinsamen Ausflug mit der Bahn nach Milano: Es wechselten sich aperitivi, monumenti storici, birre, vini, piatti e celati in munterer Folge ab.
Nicht fehlen durften vor den Abendessen natรผrlich die gemeinsamen Apรฉros, jeweils von einem der Teilnehmer offeriert, bei denen die Flights fรผr den Folgetag ausgehandelt wurden. Meistens waren wir dabei traditionsgemรคss in der kleinen Dorfbar C’era una volta, die Toni einige Jahre zuvor fรผr uns entdeckt hatte. Gegessen wurde entweder im Haupthaus oder in der Scuderia; weil wir so eine kleine Gruppe waren, konnten wir unsere Menues aus einer kleinen Karte selbst zusammenstellen, was einigen von uns gelegen kam.
Es war eine wunderbare Woche in gelรถster Atmosphรคre, mit lockerem Spiel fรผr die einen und ernstem Sport fรผr die anderen. Ach ja, fast hรคtte ich das Wichtigste vergessen: Das Turnier gewann Beat Mรถschberger mit 17 Punkten brutto und Hubert Schmid mit 31 Punkten netto.
Mark Richli