Ins Hochland nach Landmannalaugar
Nach einer ruhigen Nacht in unserer «Notunterkunft» – einem komfortablen Fischerhaus – geht’s heute weg von der Ringstrasse ins Hochland. Ab hier dürfen nur noch geeignete Fahrzeuge mit Vierradantrieb und genügender Bodenfreiheit verkehren, gilt es doch, auf Schotterstrassen und Wellblechpisten voranzukommen und vor allem zahlreiche Bäche und Flüsse zu durchqueren – ohne Brücken selbstverständlich. Die Landschaft wechselt abrupt – keine Küsten und Klippen mehr (auch keine Papageienentaucher mehr), dafür Hügel, Berge und viele verästelte Flüsse, welche das Land scheinbar wild durchqueren. Immer wieder halten wir an, um die schnell wechselnden Szenen im Bild festzuhalten.
Das Wetter zeigt sich – für isländische Verhältnisse – schon die ganze Woche sehr zuvorkommend. Der bewölkte Himmel machte die korrekte Belichtung der Bilder recht einfach, die Automatik der Kameras macht in der Regel einen guten Job.
Immer wieder treffen wir auf grössere oder kleinere Wasserfälle, über welche die Flüsse dem Meer zufliessen. Wir befinden uns in einer Gegend mit erkaltetem Lavagestein, welches allerdings von dicken Moosteppichen überwachsen ist. Die Vegetation entspricht derjenigen von etwa 2500 Metern über Meer bei uns in der Schweiz (hier sind es etwa 600 m ü. M.).
Überall, wo sich ein kleiner Bach durch die kahle Landschaft schlängelt, wachsen junge frische Moose. Diese sind von einer intensiven, giftgrünen Farbe und stechen einem richtig ins Auge.
Langsam, aber sicher wechselt die Farbe des Gesteins vom dunklen Grau zum intensiven Braun-Rot, einem untrüglichen Zeichen, dass wir uns dem bekannten Touristenziel Landmannalauger nähern – aber nicht ohne mehrere Fotostopps entlang der Hochlandstrasse F208 einzuschalten. Die Flüsse, welche hier durch die Täler mäandern, sind einfach zu faszinierend, um einfach daran vorbeizufahren. Jedes Mal packen wir unsere Kameras und Stative aus, um die tollen Motive möglichst sorgfältig auf die Sensoren zu bannen.
Landmannalaugar
Wir sind nach langer und beschwerlicher Fahrt mit mehreren Flussquerungen in Landmannlaugar eingetroffen. Unser Reiseleiter kocht uns ein feines Abendessen, welches wir trotz einsetzendem Regen und trotz grossem Ansturm von Touristen zum Glück unter Dach geniessen können. Massentourismus gibt es hier keinen. Der Ort kann nur zu Fuss, mit dem Velo oder mit Allrad-Fahrzeugen erreicht werden und die vorhandenen Infrastrukturen sind knapp und spartanisch vorhanden – zum Glück.
Nach einer Wanderung über ein gigantisches Lavafeld erreichen wir diese atemberaubende Ebene mit den Flüssen, den Moosen und dem blühenden Wollgras sowie mit den faszinierenden rotbraunen Felsformationen im Hintergrund. Ich habe meine Kamera nach ein paar Bildern eingepackt und setze mich auf einen Lavabrocken um die ganze wunderbare Szene auf mich wirken zu lassen.
Hier ein Bild vom Zeltplatz Landmannalaugar mit der einfachen Infrastruktur. Kenner sagten mir, dass sich das seit vielen Jahren kaum verändert hat. Ich hoffe, das bleibt so.
Wir aber fahren weiter zu unserer nächsten Unterkunft. Zuvor aber geraten wir noch in einen veritablen Sandsturm, fast wie damals in der Sahara; allerdings ist hier der Sand schwarz statt gelb.