Die meisten grossen Flüsse haben wir schon besucht – teilweise mehr als einmal. Ausserdem in früheren Zeiten viermal mit dem Hausboot auf den Kanälen Frankreichs. 2024 wollten wir es nochmals wissen und buchten eine weitere Reise; dieses Mal auf der «Excellence Baroness».
Reisenotizen Rhein – Main – Donau
Jubiläum. Das ist unsere 10. Flussreise auf den Flüssen Europas. Unsere Reise führt dieses Mal von Strassburg im Elsass nach Frankfurt am Main. Von dort aus den Main bergwärts bis Bamberg. Den Höhepunkt dieser Reise ist die Überquerung der Europäischen Hauptwasserscheide «Nordsee – Schwarzes Meer» auf dem Main-Donau-Kanal (MDK) bis nach Kehlheim. Weiter geht’s dann auf der Donau noch bis Regensburg und Passau und mit dem Bus zurück in die Schweiz.

Wir haben Aufenthalte in folgenden Städten und Zeit für ausgiebige Stadtbesichtigungen auf eigene Faust:
- Strassburg (Bootsfahrt durch die Altstadt und die Neustadt bis zum EU-Parlament)
- Frankfurt am Main (Stadtbummel Altstadt)
- Miltenberg (Stadtbummel Altstadt)
- Würzburg (Stadtbummel Altstadt)
- Bamberg (Stadtbummel Altstadt)
- Kehlheim (mit Ausflug in den Donaudurchbruch und zur Befreiungshalle)
- Regensburg (Stadtbummel Altstadt)
Insgesamt durchfahren wir 57 Schleusen mit Fallhöhen zwischen 2,74 m und 24,67 m. Die Scheitelhaltung des MDK liegt auf 406 m ü. M., mit den drei höchsten Schleusen.
Sonntag, 27. Oktober 2024: Strassburg
Pünktlich am Sonntagmorgen um 8 Uhr fährt der Bus in Baden-Rütihof los in Richtung Strassburg (franz. Strasbourg). Dort treffen wir planmässig um 13 Uhr ein. Ein Rundgang durch die Altstadt mit einem engagierten Führer und anschliessender Bootsfahrt auf dem Flüsschen Ill rund um die historische Altstadt «Grande Île» bescheren uns einen schönen und abwechslungsreichen Einstieg zu unserer Reise.
Die Altstadt zeichnet sich durch ihre mittelalterliche Architektur aus, darunter das beeindruckende Strassburger Münster, das mit seinem 142 Meter hohen Turm die Silhouette der Stadt dominiert. Neben dem Münster gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser, romantische Gassen und charmante Brücken, die Strassburg zu einer einzigartigen und sehenswerten Stadt machen. Besonders sehenswert ist das Viertel «La Petite France», das früher ein Gerberviertel war und heute für seine bunten Fachwerkhäuser und gemütlichen Cafés bekannt ist.
Erst gegen Abend kommen wir zum Schiff und können sogleich unsere Kabinen beziehen. Wie immer steht das Gepäck bereits in der Kabine, sodass sogleich mit dem Auspacken begonnen wird. Schliesslich sind wir für eine ganze Woche auf diesem schwimmenden Hotel zu Hause. Nach dem ausgezeichneten Nachtessen und einem kurzen Spaziergang auf dem Deck ist Nachtruhe angesagt. Bei untergehender Sonne verlassen wir Strassburg und sind gespannt auf den morgigen Tag. Auf der Nachtfahrt werden wir fünf Schleusen passieren (zwei im Rhein und drei bereits auf dem Main).

Montag, 28. Oktober 2024: Frankfurt am Main
Das Schiff fährt die ganze Nacht durch. Beim ersten Morgenlicht befinden wir uns bereits auf dem Main, kurz vor Frankfurt am Main. Von der Gegend am Rhein sehen wir daher nichts, aber das kennen wir schon von anderen Flussreisen.
Rechts und links des Flusses zeigen sich nun immer dichter die Industrie- und Hafenanlagen (Westhafen) der vor uns liegenden Grossstadt. Untrügliche Zeichen, dass da etwas Grosses auf uns zukommt. Der eigentliche Hafen von Frankfurt liegt allerdings nordöstlich auf der anderen Seite der Stadt.
Frankfurt empfängt uns mit dichtem Nebel, welcher stellenweise bis zum Boden, genauer gesagt, bis zum Wasser reicht. Von der berühmten Skyline ist (noch) gar nichts zu sehen – die Wolkenkratzer verschwinden im Nebel. Die Stimmung über dem Fluss ist zwar einzigartig ruhig, aber wir hoffen, dass es für den Nachmittag in der Stadt doch etwas aufklart.
Wir erreichen das Zentrum von Frankfurt um die Mittagszeit. Nach dem leichten Mittagessen vom reichhaltigen Buffet machen wir uns auf eigene Faust auf den Weg zur Innenstadt. Auf die ausgeschriebene Führung verzichten wir gerne – wir sind mittlerweile erfahren genug.

Man muss sich beim Bummeln durch die Neue Altstadt bewusst sein, dass es sich bei allen schönen Fachwerkhäusern um Rekonstruktionen handelt. Denn auch Frankfurt wurde im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört. Die Stadt wurde etwa 75 Mal von alliierten Bombern angegriffen. Besonders schwerwiegend waren die Angriffe im März 1944, bei denen fast alle bedeutenden Kulturdenkmäler und die gesamte mittelalterliche Alt- und Neustadt mit ihren über 1800 Fachwerkhäusern zerstört wurden.
Die Neue Altstadt (Dom-Römer-Viertel) wurde in den Jahren 2012 bis 2018 im Rahmen eines städtebaulichen Grossvorhabens rekonstruiert. Über den Sinn eines solchen Vorhabens wurde in der Planungsphase 2004 bis 2012 äusserst kontrovers diskutiert. Für die Touristen ist es jedenfalls recht schön anzusehen. Baukosten über 200 Mio. Euro.
Heute ist Frankfurt mit seiner bekannten Skyline ein bedeutender Finanz- und Handelsplatz mit dem Sitz der grössten Banken Deutschlands. Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein Knotenpunkt im deutschen und europäischen Verkehrsnetz mit dem Flughafen Frankfurt am Main, dem Hauptbahnhof und dem Frankfurter Kreuz.
Um 19:30 Uhr verlassen wir Frankfurt und fahren weiter auf dem Main bergwärts Richtung Miltenberg, welches wir am nächsten Morgen um ca. 8:30 Uhr erreichen werden. Das herrlich beleuchtete Schloss Johannisburg in Aschaffenburg verschlafen wir dieses Mal friedlich. Deshalb hier ein Bild einer früheren Reise.

Dienstag, 29. Oktober 2024: Miltenberg
Wir sind die Nacht durchgefahren und haben dabei bereits acht weitere Schleusen passiert. Oft unbemerkt oder durch ein leichtes Rumpeln kurz aufgeweckt.

Um 8:30 Uhr machen wir im Städtchen Miltenberg fest. Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die historische Altstadt. Diese kennen wir von einer früheren Schifffahrt, sodass wir auch hier auf eine Stadtführung verzichten.
Miltenberg ist eine Kleinstadt mit ca. 9000 Einwohnern und einer mehr als zweitausendjährigen Geschichte. Weinbau, Schifffahrt sowie Holz- und Steinindustrie bildeten neben Handel und Handwerk die wichtigsten Wachstumsmotoren der Stadt. Die günstige Lage an der alten Handelsroute Frankfurt – Nürnberg bescherte der Stadt schon früh wirtschaftliche Blütezeiten.
Die historische Altstadt rund um den malerischen Alten Marktplatz und entlang der Hauptstrasse ist umgeben von schönen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Neben der St.-Jakobskirche aus dem 19. Jahrhundert (Buntsandstein) ist hauptsächlich das Gasthaus zum Riesen ein beliebtes Fotomotiv für uns Touristen. Es ist eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands und wurde bereits 1158 erstmals urkundlich erwähnt. Hier übernachteten alle möglichen Könige und Kaiser (Barbarossa, Kaiser Karl VI., Elvis Presley).
Die Mainbrücke wurde von der Deutschen Wehrmacht 1945 gesprengt und 1947–1950 in Stahlbeton auf den originalen Brückenfundamenten wieder aufgebaut. Das markante Torhaus in Buntsandstein blieb unbeschädigt.

Um die Mittagszeit legt die «Excellence Baroness» ab Richtung Würzburg. Den Nachmittag geniessen wir an Bord und lassen die interessante Landschaft des Main-Tals geruhsam an uns vorbeiziehen. Dicht bewachsene und naturbelassene Uferstrecken wechseln sich ab mit herbstfarbenen Weinbergen und rot leuchtenden, steilen Buntsandsteinwänden.
Am rechten Mainufer posiert recht prominent die bekannte Burgruine Henneburg aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Immer wieder begegnen wir grossen Frachtschiffen – meist beim Warten vor den zahlreichen Schleusen.
Die Zeit bis zum Abendessen vergeht schnell. Wir werden wieder die ganze Nacht durchfahren und am nächsten Morgen in Würzburg eintreffen – einer Stadt, welche wir ebenfalls schon recht gut kennen. Bis es so weit ist, werden wir sieben weitere Schleusen passieren – viel Nachtarbeit für die Crew.
Mittwoch, 30. Oktober 2024: Würzburg

Am 16. März 1945 wurde die Stadt in einem verheerenden Bombenangriff der britischen Royal Air Force innerhalb von nur 20 Minuten nahezu vollständig zerstört. Etwa 90 % der historischen Altstadt wurden dabei vernichtet und rund 4000 bis 5000 Menschen verloren ihr Leben. Zwei Wochen später begann die Schlacht um Würzburg durch US-Bodentruppen, die mit der Übernahme der Stadt endete. Die Zerstörung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bewohner, und der Wiederaufbau aus den Ruinen dauerte viele Jahre.
Der zum Rathaus gehörende Grafeneckart ist ein romanisches Bauwerk für weltliche Zwecke. Im Gegensatz zu Sakralbauten ist der Grafeneckart ein Profanbau. Dieses Gebäude wurde 1316 schon von der Würzburger Bürgerschaft gekauft und als Rathaus genutzt.
Für die imposante steinerne Mainbrücke wurden bereits zwischen 1476 und 1488 Pfeiler fertiggestellt. Die Verbindung zwischen den Pfeilern wurde anfangs aus Holz erbaut. Um die Unterhaltungskosten der Holzkonstruktion einzusparen, begann man 1512, die Bögen in Stein zu erstellen. Um 1730 wurde die Brücke durch die charakteristischen, 4,5 Meter hohen barocken Heiligenfiguren bereichert. Diese wurden in der Bombennacht von 1945 zwar stark beschädigt, konnten aber wieder restauriert werden.
Unseren Stadtbummel hielten wir dieses Mal ziemlich kurz und vor allem auf die Gegend um den Marktplatz beschränkt (Weihnachtsmarkt!). Würzburg inklusive Marienberg haben wir auf einer früheren Schiffsreise intensiver erkundet.
Nach dem Mittagessen macht die Crew die Leinen los. Wir fahren weiter mainaufwärts mit Ziel Bamberg. Die Flussstrecke ab Würzburg bis nach Regensburg durch den Main-Donau-Kanal sind wir noch nie gefahren. Wir freuen uns natürlich auf die folgenden Destinationen und Flussläufe.

Donnerstag, 31. Oktober 2024: Bamberg
Auch in dieser Nacht fuhr das Schiff durch und passierte dabei 14 Schleusen. Seit der Einfahrt in den Main haben wir bereits 380 km zurückgelegt und 140 Hm «erklettert». Die Schleuse von Viehreth ist die letzte Schleuse mainbergwärts. Nachher geht es in den Main-Donau-Kanal.
Nach der letzten Schleuse verlassen wir den Main und fahren in die Regnitz ein, welche hier in den Main mündet. Bamberg liegt also nicht am Main, sondern eben an der Regnitz. Unsere Ankunft im Bamberger Hafen erfolgt um ca. 13:30 Uhr mittags. Die Excellence Baroness ist somit ab Würzburg 25 Stunden durchgefahren mit nur fünf Mann nautischer Crew.


Typische, etwas triste Hafengegend. Wir sind aber sicher, dass die Altstadt von Bamberg wesentlich mehr hergibt. Wir sind gespannt. Ein kurzer Fussmarsch bringt uns vom Busparkplatz direkt in die Altstadt. Zuerst begrüsst uns – und viele, viele andere – natürlich das berühmte alte Rathaus mitten im Fluss:
Die Stadt ist mit rund 80 000 Einwohnern die fünftgrösste Stadt Frankens, nach Nürnberg, Fürth, Würzburg und Erlangen sowie die grösste Stadt Oberfrankens.
Die Altstadt mit ihren etwa 2400 Fachwerkhäusern ist einer der grössten weitgehend unversehrt erhaltenen historischen Stadtkerne in Deutschland und ist seit 1993 offiziell als UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe anerkannt.
Bekannte Sehenswürdigkeiten sind das Alte Rathaus, „Klein-Venedig“ sowie der Domberg mit der «Alte Hofhaltung», «Neuer Residenz» und dem viertürmigen Bamberger Dom, einem der früheren Kaiserdome. (Quelle: Wikipedia)

Bamberg hat eine wunderschöne und gut erhaltene Altstadt. Man würde bedeutend mehr Zeit benötigen, um alles zu entdecken. Ein ausgedehnter Besuch würde sich auf alle Fälle lohnen – schon wegen der traditionellen Bierkultur in dieser Gegend (Rauchbier).
Aber wir müssen zurück aufs Schiff, die Busse warten am Markusplatz auf uns. Um 18:00 Uhr verlassen wir Bamberg und fahren nun nach einem kurzen Stück auf der Regnitz endgültig in den Main-Donau-Kanal (MDK)ein. Die erste von 16 Kanalschleusen wartet schon am Eingang des Kanals. Bis zur Scheitelhaltung müssen wir ca. 160 Hm mit 11 Schleusen überwinden. Aber zunächst gilt es, mit einer Nachtfahrt den nächsten Etappenort zu erreichen: Nürnberg.
Freitag, 1. November 2024: Nürnberg
Wir erreichen Nürnberg in den frühen Morgenstunden. Nürnberg liegt nicht direkt am MDK, sodass uns die Busse ins Stadtinnere bringen müssen. Wir haben bis Mittag Zeit, die Innenstadt zu besichtigen, um dann weiter Richtung Kehlheim zu fahren. An der Anlegestelle liegen mehrere Schiffe; offensichtlich ein beliebtes Ziel der Kreuzfahrer.

Der Tag beginnt grau und kalt. Und es ist der 1. November. Das ist in Bayern ein ganz hoher Feiertag: «Allerheiligen». Das bedeutet für die Shoppingfreudigen: Alle Geschäfte und auch (fast) alle Gaststätten sind geschlossen. Dementsprechend sind wenige Leute in der Innenstadt, und wir können uns Zeit nehmen für einen ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt bis hoch zur Kaiserburg.
Die Nürnberger Altstadt ist ein wunderschöner Teil der Stadt, der reich an Geschichte und Kultur ist. Sie ist umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer und umfasst viele Sehenswürdigkeiten wie die Kaiserburg, die Frauenkirche und den Marktplatz. Die Altstadt ist für ihre gut erhaltenen Fachwerkhäuser und engen, gepflasterten Gassen bekannt.
Die Nürnberger Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe stark zerstört. Die Angriffe trafen hauptsächlich das historische Zentrum der Stadt. Rund 90 % der Altstadt wurden beschädigt oder zerstört. Die Kaiserburg, ein Wahrzeichen der Stadt, sowie viele Kirchen, darunter die Frauenkirche, erlitten schwere Schäden. Auch zahlreiche Fachwerkhäuser und die alten Stadtmauern wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Beim Wiederaufbau legte man grossen Wert auf eine möglichst hohe Bewahrung des historischen Erscheinungsbildes der Stadt.
Die Nürnberger Kaiserburg ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt und ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Architektur. Sie thront hoch über der Altstadt und war im Mittelalter eine der wichtigsten Residenzen der römisch-deutschen Kaiser.
Die Ursprünge der Kaiserburg reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1050 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Friedrich Barbarossa erweiterte sie im 12. Jahrhundert und machte sie zu einem wichtigen Machtzentrum. Die Burg war nicht nur ein kaiserlicher Aufenthaltsort, sondern auch ein Schauplatz für politische und gesellschaftliche Ereignisse. Kaiser wie Karl IV. und Maximilian I. residierten hier und hielten Hoftage ab.
Um 14 Uhr verlassen wir Nürnberg und können so mindestens noch einen kleinen Teil des MDK bei Tage geniessen. Das ist allerdings nicht sehr interessant, denn der Kanal ist kein natürlicher Flusslauf, sondern ein Graben durch die Landschaft.
Einziger Höhepunkt ist die Überquerung eines Tales bei Schwabach in einer sogenannten Trogbrücke. Das Spektakel hält sich allerdings in Grenzen – man sieht fast nichts über die Trogmauern.
Bis zum nächsten Etappenziel, dem Ende des MDK in Kehlheim, werden wir in der Nacht die Europäische Grosswasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer auf 406 m ü. M. überqueren. Bis zur Scheitelhaltung zwischen Hilpoltstein und Bachhausen sind es noch sechs Schleusen bergwärts; die letzten drei mit Fallhöhen von 25 Metern!
Samstag, 2. November 2024: Kehlheim – Regensburg
Frühmorgens erreichen wir die letzte Schleuse des MDK bei Kehlheim und können vom Schiff aus einen ersten Blick auf die sogenannte Befreiungshalle von König Ludwig I. werfen. In der Nacht haben wir weitere fünf Schleusen passiert – dieses Mal natürlich talwärts.

In Kehlheim besteigen die Ausflügler die Busse für den Besuch des Klosters Weltenburg, für eine Schifffahrt durch den Donaudurchbruch sowie abschliessend für eine Besichtigung der Befreiungshalle.
Kloster Weltenburg
Das Kloster Weltenburg liegt zwar an einer spektakulären Lage an der Donau, ist aber sonst ein eher mittelmässiger Touristenmagnet. Das Innere der Klosterkirche (1716–1739) ist mit barockem Zeugs ausgestaltet – sie gilt als Meisterwerk barocker Baukunst. Ich kann damit nicht viel anfangen – ich liebe die schlichte Romanik und Gotik.
Das Kloster Weltenburg ist eines der ältesten Klöster Bayerns. Es wurde um das Jahr 620 gegründet. Das Kloster ist nicht nur ein geistlicher Ort, sondern auch bekannt für seine traditionsreiche Klosterbrauerei.
Wir geniessen ein ausgezeichnetes Klosterbier (seit 1050 wird hier gebraut) und eine mickrige und trockene Brezel, welche schon bessere Tage erlebt hat.
Donaudurchbruch bei Kehlheim
Ein kurzer Fussmarsch bringt uns zum Ausflugsschiff, welches mit uns gemütlich durch den Donaudurchbruch gleitet. Für grosse Boote ist hier die noch junge Donau nicht schiffbar, sondern erst ab Kehlheim.

Der Donaudurchbruch bei Weltenburg ist eine der beeindruckendsten Naturlandschaften Bayerns. Hier hat sich die Donau über Jahrtausende ihren Weg durch die steilen Kalksteinfelsen des Fränkischen Jura gebahnt und eine faszinierende Schlucht geschaffen.
Die bis zu 70 Meter hohen Felsen sind aus Jurakalk, der vor etwa 150 Millionen Jahren entstanden ist. Die Donau hat sich durch Erosion tief in das Gestein eingeschnitten und eine beeindruckende Schlucht geformt.
Befreiungshalle bei Kehlheim
Nach der sehr interessanten Bootsfahrt besteigen wir wieder die Busse und fahren hoch für die Besichtigung der Befreiungshalle König Ludwig I.

Befreiungshalle König Ludwig I.
Die Befreiungshalle bei Kelheim ist ein monumentales Bauwerk auf dem Michelsberg, das an die Befreiungskriege gegen Napoleon erinnert. Die Befreiungshalle wurde auf Anweisung von König Ludwig I. von Bayern errichtet, um an die Siege über Napoleon und die Wiedererlangung der Freiheit Deutschlands zu erinnern. Sie wurde 1842 begonnen und 1863 fertiggestellt.
Die Inschrift am Hauptportal lautet: „Möge die Einigkeit der Deutschen, die sie hier errangen, fortan unzertrennlich sein.“
Vor der Rückkehr zum Schiff ein spektakulärer Blick auf das Donautal, Kelheim und die umliegende Landschaft – ein Panoramablick, der den Ausflug im positiven Sinne beschliesst.

Regensburg
Um die Mittagszeit treffen wir in Regensburg ein. Da der Schiffssteg in der Innenstadt von einem anderen Schiff zerstört wurde, müssen wir ausserhalb Regensburgs direkt unter der berühmten Walhalla anlegen. Die Busse bringen uns zurück in die Innenstadt, in der wir Zeit haben für einen ausgiebigen Stadtbummel.
Es ist allerdings kalt und feucht sowie früh dunkel. Wir verzichten auf weitläufige Touren und wärmen uns in einem gemütlichen Gasthaus in der Altstadt auf. Fotos gibt es angesichts des trüben Wetters keine, dafür eine schöne Luftaufnahme aus der Wikipedia von Alois Köppl, Gleiritsch.

Den letzten Abend unserer Reise an Bord geniessen wir bei einem ausgezeichneten und vielgängigen Gala-Nachtessen und einer guten Flasche Wein. Dann geht es ans Kofferpacken für den morgigen Check-out in Passau.
Sonntag, 3. November 2024: Passau
Wir erreichen Passau und damit unseren Ausstiegsort. Zügig werden die Koffer in die bereitstehenden Busse verladen und reisefertig gemacht. Zum Abschied ein tolles Luftbild von der Drei-Flüsse-Stadt Passau von Carsten Steger aus der Wikipedia.

Wir bedanken und verabschieden uns von der jederzeit freundlichen und zuvorkommenden Mannschaft und machen uns auf den Heimweg. Die Mittagspause verbringen wir bei gutem Essen in einer Gaststätte in München. Die Heimfahrt nach Baden-Rütihof verläuft problemlos.
Eine schöne und ereignisreiche Herbstreise endet und bleibt in bester Erinnerung.
Bis bald
Fakten
Unsere bisherigen Flusskreuzfahrten
- 1999 Donau
(Scylla) - 2002 Rhein
(MS Viking Helvetia) - (2005 Hurtigruten, kein Fluss) (MS HR Polarlys)
- 2020 Rhône – Saône
(MS Rhône) - 2021 Main – Rhein – Mosel
(MS Queen) - 2022 Rhein
(MS Empress) - 2022 Seine
(MS Royal)
- 2022 Donau
(MS Princess) - 2023 Seine
(MS Royal) - 2023 Rhône
(MS Rhône) - 2024 Rhein – Main – Donau (MS Baroness)
- 2025 Seine (geplant April)
(MS Royal) - 2025 Flandern (geplant Juni)
(MS Countess)
Unsere Hausbootferien
- 1991 Canal du Nivernais
(La Chassinelles) - 1992 Canal du Midi
(Galician) - 1995 Canal de la Marne au Rhin
(Lagarde) - 1999 Canal du Centre
(Louis Pasteur)
Der Main-Donau-Kanal
Quelle: Wikipedia
«Der Main-Donau-Kanal (MDK) ist eine rund 171 Kilometer lange Bundeswasserstrasse in Bayern, die den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim verbindet.
Der Kanal wurde zwischen 1960 und 1992 erbaut. Mit ihm entstand eine durchgehende Grossschifffahrtsstrasse (genannt Europakanal) zwischen der Nordsee bei Rotterdam und dem Schwarzen Meer bei Constanța (Rumänien), die über Rhein, Main und Donau verläuft. Deshalb wird der Kanal auch als Rhein-Main-Donau-Kanal (RMD-Kanal) bezeichnet. Zur Planungs- und Bauzeit war auch die Bezeichnung Grossschifffahrtsstrasse Rhein-Main-Donau üblich. Regional wird er zur Unterscheidung von seinem Vorgänger Ludwig-Donau-Main-Kanal oft einfach Neuer Kanal genannt. Die 17 Kilometer lange Scheitelhaltung, die das Mittelgebirge Fränkische Alb als die Europäische Hauptwasserscheide Rhein–Donau überquert, ist mit 406 m ü. NHN der höchste Punkt des europäischen Wasserstrassennetzes.
Als Gütertransportweg (besonders für Containertransporte) verliert der RMD-Kanal stetig an Bedeutung, dagegen ist er zunehmend Anziehungspunkt für Touristen und Flusskreuzfahrten. Die Kanalrinne ist zusammen mit dem Fränkischen Seenland auch Teil der Donau-Main-Überleitung, die das von zeitweiliger Trockenheit bedrohte System der Regnitz und des Mains mit Wasser aus Donau und Altmühl versorgt.»
