Der frรผhe Vogel fรคngt den Wurm
Wieder einmal zieht es mich zu unserem Golfplatz gleich nebenan. Aber dieses Mal nicht tagsรผber zum Golfspielen, sondern mit Kameras und Stativ frรผhmorgens zu Beginn der Blauen Stunde. Diese beginnt heute am 18. Mai 2015 um 5:07 Uhr und dauert bis zum Sonnenaufgang um 5:44 Uhr.
Glaubt man der Wettervorhersage, gibt es einen wolkigen Sonnenaufgang und etwas Bodennebel – ideal fรผr stimmige Bilder zur Blauen Stunde und zum Sonnenaufgang. Ebenso hoffe ich, dass ich einige Insekten und Spinnen finde, welche in ihrer Morgenstarre fรผr ein paar Nahaufnahmen still sitzen.
Bereits rรถtet sich der Himmel im Nordosten und verkรผndet den neuen Tag. Auch der Bodennebel macht sich bereits bemerkbar. Ich fotografiere im Dunkeln ab Stativ und benรถtige Belichtungszeiten zwischen 5 und 30 Sekunden.


Langsam wird der Himmel heller und die Umgebung nimmt langsam Formen und Farben an. Der leichte Bodennebel vermittelt eine ausserordentlich friedliche Stimmung โ verglichen mit dem Betrieb, welcher in einigen Stunden hier auf dem Golfplatz herrschen wird. In einer Viertelstunde wird die Sonne aufgehen โ hoffentlich.
Die Belichtungszeiten werden immer kรผrzer, aber ein Stativ ist fรผr gute Bilder immer noch zwingend notwendig.

Es ist so weit! Die aufgehende Sonne taucht die Gegend in ein warmes und glรผhendes Licht. Eine mystische und zugleich traumhafte Stimmung. Warum sind wir Fotografen nicht immer um diese Zeit auf den Beinen?
Ich verwende jetzt einen Grauverlaufsfilter (3 Blenden), um die extremen Helligkeitsunterschiede zwischen Vordergrund und Himmel etwas auszugleichen. Das kann man zwar in gewissen Grenzen auch nachtrรคglich in der Bildverarbeitung machen, aber ich versuche das jeweils schon vor Ort richtig hinzubekommen โ wenn ich nicht zu faul bin, um den ganzen Filterkram zu montieren.


Die Sonne steht jetzt voll am Himmel und das flache Streiflicht bietet gute Bedingungen fรผr einige Nahaufnahmen von taubenetzten Blumen. Leider finde ich auf Anhieb keine lohnenswerten Motive von Insekten oder Spinnen, vielleicht ist es noch etwas zu frรผh im Jahr. Ich werde mit Sicherheit zu einem spรคteren Zeitpunkt wiederkommen โ ich wohne nur drei Minuten von hier.




Der letzte schรถne Tag dieser Woche ist vollstรคndig erwacht. Schon drรถhnen die Mรคhmaschinen รผber die Wiesen, um den Golfplatz fรผr den Spieltag wieder in Form zu bringen. Das Licht wรคre immer noch hervorragend geeignet fรผr Landschaftsfotografie, aber ich mache mich mit einigen hoffentlich gelungenen Bildern wieder zufrieden auf den Heimweg. Ziel: Kaffeemaschine.
