Geschichte
Das Zisterzienserkloster Wettingen wurde im Jahr 1227 gegrรผndet und erbaut. Aus der Abtei Salem bei รberlingen wurden 12 Mรถnche losgeschickt und mit dem Bau des Klosters Wettingen beauftragt. Dieses konnte 1256 eingeweiht werden. 1507 brannte das Kloster bis auf die Grundmauern nieder. Der Wiederaufbau mit Unterstรผtzung der eidgenรถssischen Orte konnte aber bereits 1517 abgeschlossen werden.

Eine zweite grosse Blรผte erreichte das Kloster unter Abt Peter Schmid II, der der Abtei von 1594 bis 1633 vorstand. Sein Wappen โ ein Hammer รผber einem Dreiberg zwischen Lilien โ bezeugt an vielen Orten der Klosteranlage sein Wirken. Schmid veranlasste zahlreiche bauliche Verรคnderungen und Erweiterungen โ so den Einbau des Chorgestรผhls โ welche dem Kloster Wettingen bis heute eine grosse kulturgeschichtliche Bedeutung verleihen.
Alle aargauischen Klรถster wurden im Jahre 1841 durch einen grossrรคtlichen Beschluss aufgelรถst. Die heimatlos gewordenen Mรถnche aus Wettingen siedelten nach Mehrerau (bei Bregenz) รผber, wo die Zisterziensergemeinschaft heute noch lebt.
Klosterkirche

Die ersten Mรถnche aus Salem begannen gleich nach der Stiftung des Klosters durch Heinrich von Rapperswil 1227 mit dem Bau ihrer Kirche. Bereits 1256 wurde sie geweiht. Sie zรคhlt unter den frรผh- und hochmittelalterlichen Klosterkirchen der Schweiz zu den wenigen Beispielen, die ihre originale Bausubstanz erhalten haben. Obschon auch die Kirche von dem Grossbrand im Kloster um 1507 nicht verschont blieb und erhebliche Schรคden erlitt, stehen die Umfassungsmauern noch heute fast vollstรคndig aufrecht.
Die Kirche war vom spรคten 16. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert zahlreichen Umbauten und Renovationen unterworfen. Unter Abt Peter Schmid erhielt die Kirche Anfang des 17. Jahrhunderts eine erneute Innenrenovation, und der Konversenchor im Westen wurde fรผr die Bevรถlkerung geรถffnet. Eine weitere Neuausstattung erfuhr die Kirche unter Abt Peter Kรคlin Mitte des 18. Jahrhunderts und noch einmal kurz vor der Aufhebung der Klรถster in der ersten Hรคlfte des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts fand schliesslich die letzte durchgreifende Innenrenovation der Kirche statt.

Kreuzgang
Der gut erhaltene Kreuzgang mit seinen romanischen (Nordseite) und gotischen Masswerken gibt einen guten Eindruck von der einstigen klรถsterlichen Stille, welche das Leben in diesen Mauern prรคgte. Ein Raum der Meditation, der gleichzeitig eine Verbindungsfunktion hat zwischen der Klosterkirche und den angrenzenden Konventsgebรคuden.
Besonders wertvoll ist der Glasscheibenzyklus im Kreuzgang. Private Stifter, befreundete Klรถster, aber auch die eidgenรถssischen Kantone haben dem Kloster diese bedeutenden Kabinettscheiben gestiftet. Die frรผhesten Zeugnisse stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Innenhof
Im stillen Innenhof mit seinem schรถnen Brunnen finden sich die Wappen des bedeutenden Abtes Peter Schmid II, der der Abtei von 1594 bis 1633 vorstand. Sein Wappen โ ein Hammer รผber einem Dreiberg zwischen Lilien โ bezeugt an vielen Orten der Klosteranlage sein Wirken. Schmid veranlasste zahlreiche bauliche Verรคnderungen und Erweiterungen โ so den Einbau des Chorgestรผhls โ welche dem Kloster Wettingen bis heute eine grosse kulturgeschichtliche Bedeutung verleihen.
An den Wรคnden eingelassen sind die Wappen des Abtes Peter Schmid mit dem Zisterzienserbalken sowie das Wappen des Klosters (Melusine, doppelschwรคnzige Sirene).

Umgebung
Nicht weniger als vier verschiedene Gรคrten sind auf dem Klosterareal anzutreffen: der Konventgarten mit dem Klosterpark, der Abtgarten, der Medizinalgarten und der Kreuzganggarten. Jeder dieser Gรคrten wird als wertvolles kulturelles und รถkologisches Erbe gepflegt und genutzt.
Gleich neben dem Kloster steht das angeblich รคlteste Gasthaus der Schweiz: der ยซGasthof Sternenยป. Er wurde kurz nach dem Bau des Klosters um 1256 erรถffnet. Der Gasthof hat verschiedene Lokalitรคten und ist ein beliebtes Event- und Speiserestaurant. Zur Zeit meines Besuches ist es wegen der Corona-Krise allerdings geschlossen.













