Die Thurauen liegen am Zusammenfluss von Rhein und Thur im Zürcher Weinland bei Flach, Rüdlingen und Ellikon am Rhein. Sie sind die grösste Auenlandschaft im Schweizer Mittelland und ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Sie beherbergen eine Vielzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel den Eisvogel, den Pirol oder den Biber. Seit 2008 sind die Thurauen Schauplatz einer der grössten Renaturierungen des Landes. Die Thur kann mittlerweile auf den letzten fünf Kilometern vor der Mündung in den Rhein wieder frei fliessen.
Obwohl das Verlassen der markierten Wege in den Naturschutzzonen nicht erlaubt ist, gelingen auf dem Rundgang durch die Auen immer wieder reizvolle Aufnahmen. Manchmal braucht es halt etwas Phantasie und eine etwas längere Brennweite. Will man das linke Rheinufer mit der Thurmündung erkunden, beginnt man am besten beider Ellikerbrücke und «arbeitet» sich bis zum Thurspitz vor; dort, wo die Thur in den Rhein mündet.
Ich war mit der Nikon D800 und diversen Objektiven unterwegs. Selbstverständlich auch mit Stativ. In der digitalen Nachbearbeitung habe ich von den meisten Motiven auch eine Schwarzweiss-Version gemacht. Diese stelle ich hier in diesem Bericht der jeweiligen Farbvariante gegenüber. Ich finde, beide Bearbeitungen haben ihren eigenen Reiz und verschiedene Bildaussagen (zum Beispiel Dokumentation versus Abstraktion).
Dort, wo das Wasser der Thur beinahe stillsteht ergeben sich interessante Spiegelungen mit den über das Wasser ragenden Bäumen. Sorgfältige Wahl des Aufnahmestandortes und eine ausgewogene Bildkomposition sind Pflicht, um maximale Bildwirkung zu erzielen.
Die grossen, teilweise bewachsenen Steinbänke und das lebendig vorbei sprudelnde Wasser ergeben spannende Weitwinkelaufnahmen. Eine tiefe Kamerastellung mit einem scharf abgebildeten Vordergrund ergibt die beste Bildwirkung.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Abstecher zum Aussichtsturm am Rheinufer. Dort hat man einen schönen Überblick über das rheinseitige Auengebiet. Die lange Belichtungszeit zeigt den Lauf des Flusses um die Biegung. Jetzt im herbst ist der Besucherandrang klein und man hat schön Zeit und Ruhe für verschiedene Kameraeinstellungen.
Die Baumgruppen entlang der Thur ergeben immer wieder interessante Spiegelungen im beinahe stehenden Wasser des Flusses. Die grafische Wirkung wird in den Schwarzweissaufnahmen noch verstärkt.