Bis anhin verwende ich auf allen meinen Webseiten einen serifenlosen Webfont, welcher sehr gut leserlich ist und ein klares und gefälliges Schriftbild aufweist. Ich verwende diesen Font für alle Element und Blöcke inklusive Fliesstext. Ich weiss zwar, dass in der heutigen Zeit fast ausschliesslich serifenlose Fonts (Grotesk-Schriften) für alle Anwendungen verwendet werden. Allerdings gefallen mir schöne Serifenschriften – sogenannte Antiqua-Schriften – im Massentext halt viel besser – insbesondere solche, welche anstelle der üblichen Majuskelziffern sogenannte Minuskelziffern (Mediävalziffern) verwenden, welche sich wesentlich schöner in den Schriftsatz einfügen als Majuskeln.
Aus diesem Grund habe ich nun meine Webseiten typografisch etwas umgebaut. Für Überschriften, Aufmachertexte, Header/Footer etc. verwende ich weiterhin einen modernen und gut lesbaren serifenlosen Font. Für Fliesstexte in den Reportagen und Berichten verwende ich dagegen durchgängig einen Font mit Serifen und Mediävalziffern.
Majuskelziffern
Majuskelziffern haben alle die gleiche Grösse wie Grossbuchstaben; deshalb werden sie auch als Versalien bezeichnet. Diese sind besonders gut geeignet für moderne und sachliche Texte, jedoch weniger gut für traditionelle und elegante Texte in anspruchsvollen Zeitungen und Büchern, da die Versalien das Schriftbild mit Gross- und Kleinschreibung erheblich stören können.
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Minuskelziffern (Mediävalziffern)
Mediävalziffern stammen aus dem 12. Jahrhundert. Sie entwickelten sich, als die arabischen Ziffern die römischen Ziffern ablösten.
Mediävalziffern sind Ziffern, die im Gegensatz zu Majuskelziffern unterschiedliche Höhen und Tiefen haben. Sie ähneln in ihrer Form eher Kleinbuchstaben. Einige Ziffern steigen über die Grundlinie hinaus (wie die 6 und die 8), während andere unter die Grundlinie abfallen (wie die 3, 4, 5, 7 und 9). Durch die Unter- und Oberlängen erscheint im Fliesstext das Schriftbild mit Mediävalziffern wesentlich harmonischer als mit Majuskelziffern.
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Vergleich Majuskel- und Minuskelziffern
Majuskelziffern: (Font: Liberata Serif)Lorem ipsum dolor sit 36 amet, consetetur sadipscing elitr, sed 55’674 diam nonumy eirmod tempor 237’854invidunt ut labore et dolore 395’873 magna aliquyam erat, 12 sed diam voluptua. At 678 vero eos et 147’540 accusam et justo duo dolores et ea 54’568 rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.
Mediävalziffern: (Font: Merriweather Serif) Lorem ipsum dolor sit 36 amet, consetetur sadipscing elitr, sed 55’674 diam nonumy eirmod tempor 237’854invidunt ut labore et dolore 395’873 magna aliquyam erat, 12 sed diam voluptua. At 678 vero eos et 147’540 accusam et justo duo dolores et ea 54’568 rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.
Mediävalziffern: (Font: PlayFair Display) Lorem ipsum dolor sit 36 amet, consetetur sadipscing elitr, sed 55’674 diam nonumy eirmod tempor 237’854invidunt ut labore et dolore 395’873 magna aliquyam erat, 12 sed diam voluptua. At 678 vero eos et 147’540 accusam et justo duo dolores et ea 54’568 rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.
Sie sehen, dass ein Fliesstext mit Versalzahlen (oben) ziemlich unruhig daherkommt, während Texte mit Mediävalziffern (unten) sehr ausgeglichen und harmonisch erscheinen.
Nicht umsonst verwenden anspruchsvolle Print- und Online-Produkte ausschliesslich diese Fonts – zum Beispiel die «NZZ» und «GEO».