Das Rezept
Man nehme
- 1000 ml Wasser mit einer Temperatur von 20 °C
- 40 g Instant-Kaffee (den billigsten und schlechtesten)
- 56 g Natriumkarbonat (bekannt als reine Waschsoda, E500)
- 16 g Ascorbinsäure (bekannt als Vitamin C, E300)
Dann mische man alles zusammen und rühre um, bis sich alles zu einer braunen, stinkenden Brühe aufgelöst hat (sieht aus wie Gülle/Jauche). Das sollte man nicht trinken, aber man kann damit wunderbar Schwarzweiss-Filme entwickeln. Kein Witz. Das Rezept ist bekannt unter dem Namen Caffenol-C-M. Das gibt es aber nicht als fertige Lösung, sondern muss selbst zusammengemixt werden.
Die Filmentwicklung
Als Opfer für den ersten Versuch dient ein Ilford Delta100 Rollfilm 120 belichtet mit ISO 100, welchen ich während eines Rundgangs durch das Städtchen Bremgarten belichtet habe. Die Bremgartner werden es mir verzeihen. Nachdem ich alle diese Ingredienzen beisammen hatte – Wasch-Soda bekommt man nicht mehr in jedem Supermarkt – machte ich mich an die Dunkelkammerarbeit.
- Spiraltank
- Temperatur: 20 °C
- Kippbewegung: initial 30 Sekunden, dann jede Minute dreimal
- Entwicklungszeit: 12 – 15 Minuten
- Zwischenwässerung: 15 Sekunden mit Wasser
- Fixierung: 5 Minuten Fixierbad rapid
- Schlusswässerung: 10 Minuten
Ich habe viele Berichte über enttäuschende Resultate im Internet gelesen. Daher mache ich mir keine grosse Hoffnung auf ein brauchbares Ergebnis. Aber oha-lätz!
Die ersten Bilder
Nach der Digitalisierung des entwickelten Films erlebe ich eine grosse Überraschung. Die Negative sind hervorragend belichtet und entwickelt. Gute Kontraste, schön graduierte Tonwerte und feines Korn. Aber seht selbst. Da gibt es nichts zu meckern.
Weitere Caffenol-C-Rezepte
